2 CV 4x4 alpin

Oft schon wurden Teile des 2 CV in andere Fahrzeuge eingebaut :

Turbo’s historischer Traktor in Ebensee oder Heinz‘ Traktor in Seeboden sind ja vielen bekannt.

Im Sommer habe ich gehört , dass es so etwas auch in Osttirol gibt.

Heute war schönstes Herbstbergwetter – also rein ins Auto und der Sache nachgegangen. Vorher noch schnell mit dem Besitzer des sagenumwobenen Gefährts telefoniert.

In Virgen treffen wir die Gattin des Besitzers, die uns in einen Citroen Jumper 4x4 verfrachtet und über einen holperigen Waldweg auf die Wetterkreuzhütte in 2160 m Seehöhe bringt. Auf dem Weg nach obenr erfahren wir allerhand über das Gerät, sodass mir schon der Mund wässrig wird. Oben angelangt sagt sie mir, das Vehikel stünde "da hinten".

Wir machen uns auf den Weg und nach ca. 10 min steht es tatsächlich "da hinten":

Ein Doppelkasten aus Stahl auf 4 Rädern, eingezäunt mit einem Stacheldraht zum eigenen Schutz oder zum Schutz von anderen, wer weiss ? Dieses Gefährt wird von der Familie Tschoner in Virgen dazu benutzt, um die Lebensmittel, Getränke und anderes von der Wetterkreuzhütte auf die Zupalseehütte in 2350m Seehöhe über einen hochalpinen Wanderweg zu bringen. Nach der bösen Erfahrung mit einem Fahrzeug, auf dem der Lenker sitzen konnte ( vor zehn Jahren ist er damit umgestürzt, das hat damals böse ausgesehen – 150 m abgerollt, das Gerät über ihm drüber – einige Monate Krankenhaus) hat er zur Bedingung gestellt, dass er bei einer Neukonstruktion hinterher gehen können müsse, um notfalls rechtzeitig wegzukommen. Die Brüder Moser aus Virgen (welche auch den Motor aufgetrieben haben) und Herr Tschoner haben dann diese Alpenkatze geschaffen.

Das Herz ist ein 602 cm³ - 2 CV – Motor, der im hinteren Teil, direkt vor dem Lenker eingebaut ist. An dessen Schwungscheibe angeflanscht ist ein Hydraulikölkompressor der Fa. Bosch. Davon ausgehend wird alles andere betrieben:

  • Eine Hydraulikturbine im Vorderteil, die den Antrieb ermöglicht
  • Die Knicklenkung als Servolenkung über eine hydraulische Druckstange
  • Die Bremsen unter dem Fahrzeug auf die Triebwellen wirkend

Von der Pumpe geht ein Schlauch zum Öldruckmotor/Drehmoment-Wandler, an dessen Ausgängen Triebwellen zu den jeweiligen Achsen angezapft sind, was einen Allradantrieb ergibt. Beide Achsen sind mit Differentialen aus PKW’s versehen, die Spurweite ist etwa 800mm. Die Reifen haben die Dimension 155SR12, die Felgentragplatte ist offensichtlich auf die Achsstummel aufgeschweisst. Der Motor und der Kompressor belasten die Hinterachse, der Wandler und die Last die "Vorderachse".

Gelenkt wird mit einem Lenkrad, wobei die beiden Teile gegeneinander geknickt werden, was für die mittig unterhalb angeordnete Triebachse ein relativ aufwendiges Kreuzgelenksystem verlangt.

Die Bremsen sind Treibwellenscheibenbremsen mit einfachen Einklemmbacken, ebenfalls hydraulisch.

Das Gerät ist seit 10 Jahren im Einsatz, neuerdings zeigen sich Undichtheiten am hydraulische System, sonst aber transportiert der Last-2CV tapfer die Bierfässer im hochalpinen Gelände auf einem 1 m breiten Weg bis auf 2350 m Seehöhe.

Hier gibt es einige Bilder von diesem Gefährt :

Bildgallerie 2 CV 4x4 Typ alpin

Bildgallerie 2 CV 4x4 Typ alpin


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Das Gerät

Das Gerät

Das Gerät

so wird's gemacht

Der 2 CV-Motor

Lenkung und 2 CV Zündspule

Die Bremse

Die Knicklenkung

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